Unser Inerview mit Kay Lied vom BVMW

Interview von Eduard Lindemann mit Kay Lied vom BVMW Hessen. Wir treffen Eduard Lindemann zum Interview in Heppenheim.

Frage: Herr Lindemann, Sie hatten bereits eine Erfolgsgeschichte bevor Sie Lindemann Industrie Service 2014 gegründet haben. Warum haben Sie sich entschlossen sich selbständig zu machen, was war oder ist Ihre Vision?

Antwort: Im Lauf meiner Karriere als Betriebsleiter vor 2014 habe ich festgestellt, dass es einen Bedarf, eine Lücke, im Angebot von Industrie Dienstleistern gibt, die anspruchsvollere Aufgaben bewältigen können. Die so-zusagen nicht gleich überfordert sind, wenn es um mehr geht, als nur eine Anlage oder eine Produktionslinie zu installieren. Es geht nicht nur darum, anspruchsvollere Projekte anzunehmen, sondern diese tatsächlich auch erfolgreich abzuschließen und diese natürlich auch im Anschluss effizient zu betreuen. Hier sah ich großen
Bedarf, und hier haben wir uns etabliert, als zuverlässiger Industrie Service Dienstleister, der anspruchsvollsten Aufgaben rund um das Thema Produktion gewachsen ist.

Frage: Können Sie einen Fall schildern, der unseren Lesern als Beispiel für diese Herausforderungen dient, Aufgaben, die Sie bewältigen, wo andere Probleme haben oder scheitern?

Antwort: Nun, ich denke, das beginnt schon mit der Hal-tung oder dem Anspruch, aus dem wir unsere Motivation schöpfen. Unser Motto ist grundsätzlich, dass wir Möglichkeiten sehen und keine Probleme. Wir erkennen diese Möglichkeiten, da wir uns tatsächlich auf unsere Kunden und deren Projekte einlassen und uns damit auseinandersetzen und auch auseinandersetzen können. Die Möglichkeiten erschließen sich uns auch, weil wir über sehr gut ausgebildete Spezialisten verfügen und sehr viel Erfahrungen aus unterschiedlichen Branchen sammeln und diese zusammenführen, zu dem, was wir Crossbrench-Expertise nennen. So haben wir einen Überblick in Situationen, in denen die Kunden allein manchmal keine Lösung finden. Beispiele sind für uns einfach Beispiele unserer täglichen Arbeit, wenn wir z.B. mit der Modernisierung einer Produktion oder der Logistik eines ganzen Standortes beauftragt werden, und der zuständige Projekt- oder Produktionsleiter ist ganz neu auf seinem Gebiet. Er hat einen Anlagenpark aus vielen unterschiedlichen Herstellern, dafür aber keine einzige Dokumentation und keinen Support mehr vom Hersteller, weil es diesen gar nicht mehr gibt. Bei älteren Anlagen ist oft auch einfach der Support eingestellt. Neulich wurden wir beauftragt, bei einem Logistikzentrum in England VDE Messungen zur Kontrolle durchzuführen, da das Unter-nehmen dem Installateur nicht mehr traute. Tatsächlich haben wir einige Bereiche gefunden, wo Arbeiten nicht ordnungsgemäß ausgeführt waren. Wenn es um Qualität geht, gibt es leider selten das Einsehen Nacharbeiten zu vermeiden, indem man gleich jemanden beauftragt, der auch wirklich weiß, was er tut. Ein weiteres Beispiel ist ein Abfüller mit einem hunderte Meter langen Hochgeschwindigkeits-Fördersystem, bei dem an mehreren Stellen die Produkte aus der Anlage fliegen und er den Grund nicht findet. Hier gilt es neben z.B. mechanischen Fehlern, durch falsche Montage, auch andere Ursachen auszuschließen, wie z.B. falsche Reinigungsmittel, die das Material angreifen und ebenfalls zum Reißen der Kette führen können. Das sind nur ein paar Beispiele der letzten Woche.

Frage: Das hört sich wirklich nach Herausforderungen an. Herr Lindemann, es sind interessante Zeiten, die wir momentan erleben. Wie würden Sie aktuell den Markt beschreiben? Was hat sich geändert, was ist notwendig, um in diesen Zeiten noch erfolgreich sein zu können?

Antwort: Nun, grundsätzlich sehe ich hier nicht so schwarz, wie es Medien oder andere Bedenkenträger aktuell vielleicht gerne darstellen. Mit Veränderungen ergeben sich immer auch Möglichkeiten. Wichtig ist die Bereitschaft sich anzupassen und dabei auch alle Möglichkeiten zu kennen, um diese auch nutzen zu können. In der Tat scheinen die Verwerfungen momentan nicht abzureißen, sodass für die Hersteller die Verfügbarkeit bedroht scheint. Dazu muss man aber wissen, dass dies im Grunde kein neues Problem ist, und der Markt seit längerem eine Diskrepanz aufweist, zwischen dem, was behauptet wird und der von uns täglich beobachteten Praxis, die ich als Realität bezeichnen würde. Es gibt diese Begriffe wie IoT, Digitalisierung, Predictive Maintenance, Industrie 4.0 usw. Leider befinden wir uns aber bei einem großen Teil der Prozess- und Fertigungsindustrie noch nicht an diesem Punkt. Generell wird noch immer kurzfristig gedacht und kurzfristig investiert, mit der
Erfahrung, dass die Kosten dadurch deutlich höher sind,
als sie sein könnten und sein sollten.

Frage: Können Sie hier konkreter werden? Wie hilft Lin-demann Unternehmen weiter wettbewerbsfähig zu sein?

Antwort: Natürlich. Viele Unternehmen sind überzeugt Kosten einsparen zu können, indem sie sozusagen immer nur das Nötigste instandsetzen, und das am besten mit dem günstigsten Servicedienstleister. Wir sprechen hier von Crash-Maintenance in einer Art Endlosschleife. Andere hören zu und verändern Ihre Haltung. Sie haben verstanden, wie wichtig es ist, seine Zahlen so genau wie möglich zu kennen, um diese auch optimieren zu können. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu Transparenz und Effizienz. Angefangen bei regelmäßiger Wartung durch einen festen Service Dienstleister, vorausschauender Instandhaltung, bis hin zu Predictive Maintenance durch modernste Sensorik als Teil datenbasierter Geschäftsmodelle. Nur wer seinen Verbrauch genau kennt, kann ihn optimieren. Hier sind Abstufungen möglich, da für manche Unternehmen diese Investitionen eine Herausforderung darstellen. Eine geplante Wartung ermöglicht eine geplante Downtime, die so kurz wie nötig ist, und eine Uptime, die so lange wie möglich ist, mit gleichzeitiger bestmöglicher Gewährleistung der Verfügbarkeit. Mit Sensorik lassen sich diese Zeiträume noch maximieren und flexibler gestalten. So kommen Sie schnell zu niedrigeren Service- und Personalkosten bei steigenden Stückzahlen, und in Anbetracht der weiter steigenden Energiepreise, verbessert dies die Wettbewerbsfähigkeit oder gar die Möglichkeit am Standort Deutschland gewinnbringend zu produzieren. Beschaffung und Ersatzteilmanagement gehören ebenfalls zu unseren umfangreichen Dienstleistungen. Ich sage das nur, da Lieferketten momentan ebenfalls ein Problem darstellen. Die Zukunft weiter planen zu können, mit dem Wissen, dass die Produktion optimal angepasst ist und läuft, dieses gute Gefühl wollen wir unseren Kunden ermöglichen.

Frage: Wie denken Sie, entwickelt sich der Markt in
Zukunft weiter und was haben Sie für die Entwicklung
Ihres Unternehmens geplant?

Antwort: Unsere Kunden suchen einen Dienstleister mit einem sehr breiten Angebot an Dienstleistungen und Manpower, der ihnen größere Flexibilität ermöglicht. Engineering und Support werden immer mehr abgegeben, da den Unternehmen das Wissen und die Fachkräfte fehlen. Sie verstehen, dass es sich nicht rechnet, wenn Sie schon wieder den günstigsten Dienstleister mit Notfallmaßnahmen beauftragen, und nach sehr langem Hin und Her am Ende ohnehin wir wieder sozusagen „on top“ den Auftrag zu Ende bringen müssen. Wir haben uns den veränderten Bedürfnissen unserer Kunden angepasst, und erweitern auch in Zukunft konstant das Angebot unserer Dienstleistungen. Kürzlich haben wir für einen Kunden auch einen 24/7 Support seiner Anlagen eingerichtet. Wenn Sie eine Produktion haben, können Sie mit allen Anliegen auf unseren umfassenden 360° Lifecycle Service zugreifen, der von der Entwicklung und dem Bau von Anlagen, bis zu deren Entsorgung reicht, und zwar auf internationaler Ebene. Und wenn Sie wissen, dass Ihre Produktion so nicht mehr überlebensfähig ist, stellen wir Sie um. Was Lindemann Industrie Service angeht, stellen wir uns auch in Zukunft den Herausforderungen des Marktes, denn wir wollen weiter wachsen. Daher spielt es, wie für jedes andere erfolgreiche Unternehmen auch, eine große Rolle, dass nicht nur unsere Kunden, sondern auch unsere Mitarbeiter zufrieden sind und gerne für uns arbeiten. Somit ist nicht nur Kunden- und Mitarbeiterakquise in Zukunft von großer Bedeutung, sondern auch Kunden- und Mitarbeiterbindung, durch attraktive Angebote.

Frage: Sicher haben auch Sie einen steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, wenn Sie weiter wachsen möchten, und Ihre Kunden dazu tendieren, die benötigte Manpower einzukaufen. Wie sichern Sie Ihren Bedarf in Zukunft?

Antwort: Dies zu gewährleisten, ist uns sehr wichtig. Zur Sicherung des Bedarfs an Fachkräften planen wir zusätzlich zu den klassischen Kanälen aktuell weitere Maßnahmen und Strukturen, auch in Kooperation mit weiteren Unternehmen und Behörden. Sobald dies aufgebaut ist, wird es mir eine Freude sein, Sie darüber zu informieren. Die Mitarbeiterbindung gehört, wie bereits erwähnt, ebenfalls zur Zukunft jedes Unternehmens. Unter anderem haben wir kürzlich auch eine Veranstaltung der Initiative „Great place to work“ in Frankfurt besucht, zu der Sie, Herr Lied vom BVMW einge-laden haben. Dies war sehr aufschlussreich, und wir bauen auch diesen Kontakt zu-künftig weiter aus. Auf die nächste Veranstaltung Ende Juli 2022 freuen wir uns jetzt schon. Jedem der erfolgreich handeln möchte, dürfte klar sein, dass man eben etwas tun muss. Heute mehr denn je.

Vielen Dank, Herr Lindemann. Wir freuen uns, bald wieder von Ihnen zu hören.

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